Allgemein, DFB/DFL-Konflikt

Faire Verteilung der TV-Gelder – JETZT!

Im Frühling sahen sich die Fußballvereine der ersten beiden Ligen ob wirtschaftlicher Zwänge in der Not, den Spielbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Die zügige Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den TV-Sendern wurde als einzige Möglichkeit ins Feld geführt, um einen wirtschaftlichen Kollaps des Systems Profifußball in Deutschland zu verhindern.

Um hierfür während noch unklarer Pandemielage für Verständnis zu werben, zeigten sich Vereine und Verbände selbstkritisch. Es gebe Fehlentwicklungen, man könne nicht so weitermachen, es brauche neue Rahmenbedingungen für den Fußball.

Dann rollte der Ball wieder, die Saison ging zu Ende, die nächste Spielzeit begann. Reformen? Fehlanzeige! Wenigstens ein Grundsatzbeschluss, der den Willen zur Veränderung bekundet? Fehlanzeige!

Stattdessen Schweigen im Walde bei den großen Protagonisten des „Re-Start“.

Nun steht die Entscheidung über die künftige Verteilung der Einnahmen aus der nationalen und internationalen TV-Vermarktung bevor. Hier hören wir nun endlich einige reformwillige Stimmen aus dem Ligaestablishment. Diese Stimmen sind auch verdammt wichtig. Doch noch bleiben die Forderungen hinter den bekannten Erwartungen vieler Fans, wie dem detaillierten Konzept von „Zukunft Profifußball“, zurück. Die Neuverteilung der TV-Gelder ist gleichzeitig ein Test, ob die Worte im Frühjahr die erwartete Nebelkerze oder doch ehrlich gemeint waren. Eine deutlich gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder kann nicht alle Fehlentwicklungen der letzten 30 Jahre rückgängig machen, aber sie ist ein erster Schritt in Richtung substanzieller Veränderungen. Weitere Reformen zur Förderung eines ausgeglicheneren Wettbewerbs, aber auch eines nachhaltigen Wirtschaftens müssen folgen.

Der Ball befindet sich nach wie vor bei den Funktionären der Vereine und Verbände. Wenn der Fußball als gesamtgesellschaftliches Ereignis eine Perspektive haben soll, tun diese gut daran, die Vorschläge aus den Kurven endlich ernst zu nehmen und als Auftrag zu begreifen.

Fanszenen Deutschlands

Allgemein

Endlich wieder Fußball!

Liebe (Fan-)Gemeinde unseres Hannoverschen Sportvereins,

da in der letzten Zeit genügend kritische Worte von uns zu hören und lesen waren, wollen wir hiermit einfach mal die Möglichkeit nutzen, um Danke zu sagen.

In der aktuell sehr besonderen Zeit, in der wir uns alle mit neuen und ungewohnten Situationen auseinandersetzen müssen, ist es doch beruhigend, wenn das vertraute Kopfschütteln über Nachrichten aus unserem Verein ein vertrautes Gefühl von jahrelanger Routine hervorruft. Während an anderen Orten in Zusammenarbeit mit der örtlichen Fanszene Konzepte erarbeitet wurden, die einen großen Schritt zurück in Richtung des gewohnten Stadionerlebnisses darstellen, durften wir hier Gott sei Dank die Füße hochlegen und miterleben, wie unser Verein keine Kosten und Mühen gescheut hat, um es 500 Zuschauern zu ermöglichen, die Heimspiele unseres geliebten Vereines im Stadion zu verfolgen. Ein weiteres Dankeschön möchten wir noch dafür aussprechen, dass es unserem Verein gelungen ist, gar nicht erst Streitigkeiten darüber aufkommen zu lassen, wer bei der Teilzulassung mit Tickets berücksichtigt werden soll. Schließlich sind es nicht die langjährigen Dauerkarteninhaber oder Mitglieder, sondern natürlich die Sponsoren, welche unserem Verein am meisten am Herzen liegen und welche diesen in der schwierigen Zeit in Form von Verzicht auf Rückerstattungen unterstützt haben. Deshalb sind wir umso empörter, dass seitens der Politik eine bundesweite Testphase mit bis zu 20% gefüllten Stadien ins Leben gerufen wurde, ohne unseren, vor Kompetenz strotzenden, Verein daran mitwirken zu lassen. Wir hoffen jedoch, dass sich niemand davon hier im Verein übergangen fühlt und sind gleichermaßen froh darüber, dass die Vertreter unseres Vereines nun ihr, in jüngster Vergangenheit praktiziertes, Fernbleiben bei bundesweit relevanten Sitzungen rechtfertigen können.

Um nun doch einmal wieder auf die traurige Wahrheit zurückzukommen und unsere Haltung trotz oder gerade aufgrund der neusten Entwicklungen deutlich zu machen, möchten wir auf das gemeinsame Statement von uns und zahlreichen Fanszenen aus aller Welt „Football belongs to the people!“ vom 26. Juli 2020, übersetzt: „Fußball gehört den Menschen“ verweisen, in dem wir die Kernaussage unserer Forderung getätigt haben. Dass durch die Art und Weise der Krisenbewältigung der Fußball vieles davon verlor, was ihn schlussendlich ausmacht, war irrelevant. Der Fußball wie wir Menschen ihn leben und lieben – nur sekundär. Emotionen – uninteressant und ersetzbar durch einfache Sound-Optionen oder animierte Fan-Choreografien im Bezahlfernsehen. Offiziellen und beteiligten Unternehmen ging es schlichtweg darum ihr zerfallendes Business zu retten.

Trotz Wiederzulassung von Zuschauern wurde dies national und international auf interessant unterschiedlichsten Weisen gelöst. Während in einigen Ländern schnell zum Alltag zurückgekehrt wurde, lieferten sich hier Institutionen und Vereine einen Wettlauf um die perfekten Konzepte für eine Wiederzulassung von Zuschauern. Ein selten erlebtes Engagement, welches bei anderen Themen wünschenswert wäre. Über die allgemeine Wiederaufnahme des Spielbetriebs erst einmal hinweggesehen, bleiben noch die kurzfristigen oder hoffentlich sogar nachhaltigen Erkenntnisse von Verbänden, Vereinen und Funktionären, zukünftige Veränderungen schnellstens und proaktiv anzugehen und die Grundlage dafür endlich festzuzurren. Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, müsste bereits im vollen Gange sein. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände. Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben. Andererseits war die aus Reihen der DFL getätigten Aussage, dass es außer Frage stehe, dass künftig Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit zu den entscheidenden Werten gehören müsse, nichts anderes als blanker Populismus. Stattdessen wurde sich während des Sommers lieber damit beschäftigt Symptome zu bekämpfen und Konzepte zu entwickeln, die nur so vor restriktiven Maßnahmen strotzen. Von Hightech-Systemen für Abstands- und Temperaturmessungen, über einschneidende Verhaltensregeln und personalisierte Tickets, wurde alles diskutiert. Die Freiheit der Zuschauer sollte bestenfalls an den Stadiontoren abgegeben werden, um sich den einschränkenden Maßnahmen zu unterwerfen. Die Ursache der Hauptprobleme zu ändern und sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen war anscheinend keine Option. Alle kritischen Themen wurden seitens der Fanszenen Deutschlands zusammengefasst und im Artikel „In der Krise beweist sich der Charakter“ am 28. Mai 2020 veröffentlicht.

„Charakter“ ist abschließend auch der letzte Punkt, um die aktuelle Lage auf unseren Verein, Hannover 96, umzuwälzen. Das wahre Gesicht der Profigesellschaft zeigte sich einmal mehr, als acht Profis der Mannschaft zusätzlich zum teilweisen Gehaltsverzicht Geld gesammelt haben, um Angestellten des e.V. das Kurzarbeitergeld aufzustocken, und in kindscher Manier auf den Deckel bekamen. Wenig unerwartet kam dann auch die Entscheidung über die Auswahl der 500 Premium-Zuschauer zum Heimspielauftakt, was zu Beginn einleitend ironisch bewertet wurde. Diese Entscheidung ließen wir nicht unbeantwortet und haben diesen Exklusiv-Fans einen gebührenden Empfang zu ihrem Heimspiel bereitet. Mit Konfetti, Geldregen, Rundum-Wohlfühlpaket und rotem Teppich wurden die ausgewählten Zuschauer bei ihrer Anreise und dem Zutritt des Stadions empfangen. Zusätzlich wurden auf Spruchbändern lobpreisende Floskeln präsentiert, in denen die harsche Kritik, dass Geld in Hannover mehr wert ist als Fans, nicht zu kurz kommt.

Wir hätten vielmehr eine Vorgehensweise erwartet, welche der sozialen Verantwortung und der Vorbildfunktion des Fußballs gerecht wird. Etliche Beispiele aus Gelsenkirchen, Leverkusen u.a. zeigen deutlich, wie man diese Situation anders hätte lösen können. So individuell und auch ausgeklügelt manche Konzepte scheinen, sind für uns derartige Rahmenbedingungen nicht vereinbar mit unseren Grundsätzen und Überzeugungen. Daher kommt auch ein Besuch der Spiele und das organisierte Auftreten unter diesen Umständen für uns weiterhin nicht in Betracht. Einerseits wollen wir uns nicht bei begrenzten Zuschauerkapazitäten mit weiteren Dauerkarteninhabern per Los um die verfügbaren Plätze streiten, andererseits gehört es auch dazu, dass Gästefans die Reise zu den Spielen antreten dürfen und der Zugang zum Stadion ermöglicht wird.

Jedem 96er steht es selbstverständlich offen sein Handeln und seine Entscheidung zu überdenken, ob eine Rückkehr in Betracht kommt und es der aktuelle Fußball wert ist.

Ultras Hannover im September 2020

 

 

Aktionen, Allgemein

Zwingermarkt verschoben!

Moin Fans!

Aufgrund der derzeit steigenden Infektionszahlen möchten wir euch hiermit mitteilen, dass wir uns dazu entschlossen haben, den geplanten Zwingermarkt am kommenden Sonnabend auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Auch wenn es uns selbst sehr ärgert, wir viel Arbeit in die Organisation des Tages gesteckt haben, sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und möchten kein Risiko eingehen, dass sich auch nur ein 96er, während einer Veranstaltung von und für Fans, anstecken könnte.

Wir hoffen auf euer Verständnis und versprechen, den Markt nachzuholen, sobald die Lage es zulässt und wir alle gemeinsam einen Tag miteinander verbringen können.

Fanszene Hannover

 

Aktionen, Allgemein

Zwingermarkt am 22. August 2020

Moin Fans!

Am Sonnabend, den 22.08.2020 öffnet für euch der Zwinger seine Pforten, damit ihr auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten die Gelegenheit habt, euch an den üblichen Ständen mit Aufklebern, Shirts usw. zu versorgen.

Auch wird es die Gelegenheit geben, sich mit einer Wurst vom Grill zu stärken und sich bei ein paar Getränken auszutauschen.

Natürlich gelten auch hier die derzeitigen Regelungen zum Schutz vor dem Corona-Virus.

Die Öffnungszeit ist so gewählt, dass auch die Teilnehmer der von der Fanabteilung organisierten Radtour die Möglichkeit haben, vor ihrer Tour vorbeizuschauen.

Kommt rum!

Fanszene Hannover

 

Allgemein, DFB/DFL-Konflikt

Football belongs to the people!

Fußball gehört den Menschen

Seit ein paar Wochen hat sich unser Sport in einer kurzen Zeitspanne verändert wie nie zuvor. Aufgrund des Ausbruchs von COVID-19 in vielen Ländern wurden alle Wettbewerbe gestoppt, manche gar abgebrochen. Im Moment wird Fußball meist hinter verschlossenen Toren oder vor stark begrenzten Zuschauerkontingenten gespielt. Offizielle und Business-Vertreter rühmen sich dafür, den Fußball mit Hilfe einer TV-Veranstaltung gerettet zu haben. Das Einzige, was sie damit gerettet haben, ist ihr Business. Weiterhin gefährdet bleibt die Art und Weise, wie wir den Fußball leben und lieben: Unsere Leben unseren Vereinen zu widmen und unsere Emotionen auf die Ränge der Stadien zu bringen. Wir bestehen weiterhin darauf, ein Teil dieses Sports zu sein. Ein Teil, der nicht ausgespart und auf eine einfache Sound-Option oder animierte Fan-Choreographie während der nächsten Pay-TV Übertragung reduziert werden kann.

Football belongs to the people!

Since a few weeks our sport has changed like never before in such a short period of time. Due to COVID-19 outbreaks in many countries all competitions were stopped, some even cancelled. Right now, football is mostly played behind closed doors or with serious regulations for a small amount of spectators. Officials and businessmen are proud of themselves for saving the sport and making football a TV-Show. What they saved is their business, nothing more. What’s still in danger is our way of living and loving football, dedicating ourselves to the clubs we follow and the emotions we bring to the stands. We insist in being a part of this sport. A part which you can’t leave out or reduce to a simple sound option or animated fan choreographies during the next Pay TV broadcast.

 

Allgemein, DFB/DFL-Konflikt

Was ist der Fußball so noch wert?

Die „Corona-Saison“ ist zu Ende und Vereine, Verbände und Co. haben es doch noch geschafft ihre bereits verplanten Fernsehgelder einzustreichen. Das Alles zum Leidwesen derer, die den Fußball ausmachen: uns Fans.

Während sich die Funktionäre aufgrund des wieder aufgenommenen Finanzflusses in die Sessel zurückfallenlassen konnten, mussten anderswo Fans miterleben, wie ihre Mannschaft dem Abstieg zum Opfer gefallen ist, ohne dass man sie auch nur hätte unterstützen können. Wo Fans normalerweise an den letzten Spieltagen mit ihrem Verein gemeinsam Geschichte geschrieben hätten, blieb ihnen nur ein ernüchterndes Verfolgen vor dem Fernseher übrig, wodurch der Fußball vieles davon verlor, was ihn schlussendlich ausmacht. Während der Amateurfußball weitergehend vernachlässigt wird, die DFL sowie der DFB auf basisnah machen und sogar Veränderungen im Fußball ankündigen, entwickeln sie zeitgleich weitere krude Ideen, um selbst aus dieser Situation noch Profit zu schlagen und debattieren über die Verteilung der TV-Gelder für die kommenden Jahre, welche genauso unsolidarisch wie bisher zu werden scheint. Der vor zwei Wochen vorgestellte Verteilungsschlüssel, wonach auch in den kommenden vier Jahren rund 90% der TV-Gelder ausschließlich in die 1. Bundesliga fließen sollen, lässt nur darauf schließen, dass nichts verstanden wurde. Wenn sich selbst die Geschäftsführung der Profigesellschaft des eigenen Vereins für den aktuellen Verteilungsschlüssel ausspricht und bei der Konferenz noch mit Abwesenheit glänzt, dann sind Verbesserungen weit und breit nicht in Sicht.

Anstatt damit zu beginnen die Ursache zu ändern und sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen, den Sommer als Wendepunkt zu sehen und damit zu beginnen, den modernen Fußball grundlegend zu reformieren, werden lieber weiterhin Symptome bekämpft und Konzepte entwickelt, die nur so vor restriktiven Maßnahmen strotzen. Dabei ist auch keine These zu absurd und kein Hightech-System zu teuer, solange man die größtmögliche Anzahl an zahlenden Kunden in die Stadien bekommen kann. Es mag sein, dass aus der Perspektive eines Funktionärs die Wiederöffnung der Stadien unumgänglich ist, da zu lange von der Hand in den Mund gewirtschaftet wurde, jedoch ist kein Fußball es wert seine Freiheit an den Stadiontoren abzugeben und sich den einschränkenden Maßnahmen zu unterwerfen. Von Abstandsmessungen, einschneidenden Verhaltensregeln, über personalisierte Tickets, bis hin zu der Installation von modernen Scannern. Fußball lebt durch seine Emotionen und fanatischen Kurven. Dazu gehört es auch, dass Gästefans die Reise zu den Spielen und der Zugang zum Stadion ebenso wie dem Rest der Zuschauer ermöglicht wird und diese nicht als kleineres Übel gesehen werden und in den Konzepten zur Wiederöffnung unberücksichtigt bleiben.

Getreu dem Motto „Was hat der Fußball falsch gemacht?“ wird etwas von Dialog erzählt, während sich jedoch im selben Moment immer weiter von der Basis entfernt wird – ohne es zu merken. Und nachdem der Spuk vorbei ist und sich die eingesetzte Technik bei den Verbänden etabliert hat, hält ein Rückbau niemand mehr für nötig. „Wer hat schon was gegen Sicherheit?“…

Für uns sind derartige Rahmenbedingungen nicht vereinbar mit unseren Grundsätzen und Überzeugungen. Daher kommt auch ein Besuch der Spiele und das organisierte Auftreten unter diesen Umständen für uns nicht in Betracht. Wir wollen uns nicht bei begrenzten Zuschauerkapazitäten mit weiteren Dauerkarteninhabern per Los um die verfügbaren Plätze streiten, noch wollen wir das Ganze in anderweitiger Form unterstützen oder Beachtung schenken. Darüber hinaus lassen wir uns keine „kontaktlose Körpertemperaturmessung“ als Wundermittel verkaufen, das sich in seiner Funktionsweise nur unmerklich von langjährig thematisierten Nacktscannern unterscheidet.

Unser Motto lautet klar: „Alle oder Keiner!“ und Finger weg von Hightech-Scannern und Co.!

Daher fordern wir die Verbände auf, Konzepte zur Wiederöffnung zu erarbeiten, in denen vor allem keine erwähnten Mittel eine Rolle spielen. Stadien dürfen sich nicht weiter zu einem Hochsicherheitsareal entwickeln, in denen sich Fans ununterbrochen überwacht und beobachtet fühlen. Aus unserer Sicht darf die neue Saison erst starten, wenn allen Fans wieder der Zutritt zum Stadion ohne Einschränkungen ermöglicht werden kann. Es muss auf die Bremse getreten werden. Es muss die Zeit genutzt werden, um den Fußball nachhaltig und fairer zu gestalten – maximal solidarisch.

Und alle Fans bitten wir genau zu überdenken, ob ihnen der aktuelle Fußball es wert ist, sich – sollte es soweit kommen – restriktiven Maßnahmen zu unterwerfen und diese Art des Fußballs zu unterstützen.

Es ist 5 nach 12. Es muss sich etwas ändern – eher gestern als heute!

Ultraszene Hannover

Allgemein, Neu am Stand

2. Ausgabe ‚GUckst du‘ der Gruppe Unterrang

Endlich ist es wieder soweit. Ausgabe 2 von ‚GUckst du‘ ist frisch aus der Druckerei eingetroffen.

Ab sofort könnt ihr das Heft per E-Mail an guckstdu@unterrang.de bei uns bestellen.

Für 5€ + 1,55€ Versand schicken wir euch das Heft zu, alle weiteren Infos zur Bezahlung etc. gibt es dann per E-Mail.

Es wird ausschließlich einen Onlineverkauf geben!

Allgemein, DFB/DFL-Konflikt

In der Krise beweist sich der Charakter

Nein, der Fußball befindet sich in keiner Krise – lediglich das Geschäftsmodell derjenigen kommt ins Wanken, die sich daran eine goldene Nase verdienen. Und nicht erst jetzt, aber aktuell mit voller Wucht, bekommt der Profifußball den Spiegel vor die Nase gesetzt, mit welcher Missgunst ein großer Teil der Bevölkerung auf den Profifußball blickt. Wir nehmen wahr, dass sich das Produkt Fußball eine Parallelwelt erschaffen hat, welche viele Fußballfans mit ausufernden Transfer- und Gehaltssummen, einer unersättlich wirkenden Gier nach Profit, Korruption bei Verbänden sowie dubiosen und intransparenten Beraterstrukturen (2017/18 ca. 200 Mio. €) in Verbindung setzen.

Wiederaufnahme des Spielbetriebs

Wir mögen aktuell nicht beurteilen und abschätzen können, wann ein vertretbarer Zeitpunkt gewesen wäre, den Ball wieder rollen zu lassen. Wir bewerten jedoch das Verhalten der Vertreter des Profifußballs als anstands- und respektlos, sich in der aktuellen Krisensituation derart aggressiv in den Vordergrund zu drängen. Der Gedanke, dass sich mit genügend Geld und ausreichender Lobbyarbeit Sonderwege bestreiten lassen, lässt sich leider nicht von der Hand weisen. Ein Vorpreschen bei der Inanspruchnahme routinemäßiger Screenings erachten wir als anmaßend, würden uns doch dutzende andere Institutionen einfallen, bei denen verdachtsunabhängige Testungen mehr Sinn ergeben würden. Übel stößt hierbei nicht die generelle Inanspruchnahme von Testkapazitäten auf, sondern weil sich der Profifußball eine soziale Relevanz anmaßt und eine Sonderbehandlung bewirkt, die in keinem Verhältnis zur aktuellen gesellschaftlichen Rangordnung steht.

Wir hätten vielmehr eine Vorgehensweise erwartet, welche der sozialen Verantwortung und der Vorbildfunktion des Fußballs gerecht wird.

Veränderungen

„Es steht außer Frage, dass künftig Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit zu den entscheidenden Werten gehören müssen“. Zwar zeugt die von der DFL getätigte Aussage durchaus von Selbstkritik, zeigt jedoch gleichzeitig auch, nach welchem Maßstab bisher Entscheidungen getroffen wurden und in welchem Ausmaß man von wirtschaftlichen Interessen getrieben wurde.

Es ist jetzt, und nicht erst nach überstandener Krise, an der Zeit, über konkrete Veränderungen im Profifußball zu debattieren und Entscheidungen zu treffen:

1. Wettbewerbsfördernde, ligaübergreifende Verteilung der Fernsehgelder

Der aktuelle Verteilungsschlüssel sorgt dafür, dass die Schere zwischen finanziell starken und schwachen Vereinen immer weiter auseinandergeht. Eine gerechtere Verteilung fördert den sportlichen Wettbewerb und steigert die Attraktivität der Ligen.

2. Rücklagen

Es muss festgelegt werden, dass die Clubs Rücklagen bilden, um zumindest kurzfristige Krisen jeder Art überstehen zu können, ohne direkt vor der Insolvenz zu stehen. Hierbei muss vor allem Rücksicht auf die e.V.-Strukturen genommen und dafür adäquate Lösungen gefunden werden, ohne diese – ebenso wie 50+1, in Frage zu stellen. Schließlich ist der Verkauf von Substanz zur Rettung der Liquidität genau die Denkweise, die zur jetzigen Krise geführt hat. Daher ist der Umstand, dass die 50+1 Regel zum Teil in Frage gestellt wird, aus unserer Sicht vollkommen unverständlich.

3. Gehalts- und Transferobergrenzen 

Spielern und Funktionären seien weiterhin wirtschaftliche Privilegien vergönnt. Analog zu Transfersummen sollten jedoch auch diese gedeckelt werden, um aktuelle Auswüchse zu stoppen und dem irrationalen und unverhältnismäßigen Wettbieten entgegenzuwirken.

4. Einfluss durch Berater beschränken

Rund um die Spieler hat sich ein Netzwerk an Profiteuren gebildet, welches für den Sport in keiner Weise produktiv ist. Dieses muss aufgedeckt, reglementiert und eingeschränkt werden.

Wenn man sich auf der Mitgliederversammlung des eigenen Vereins erklären lässt, wie gering der Bruchteil der teils horrenden Ablösesummen ist, der dem eigenen Verein tatsächlich zu Gute kommt, wird schnell sichtbar, dass an diesem System des modernen Menschenhandels einiges nicht stimmen kann.

Zu hoch sind die Beträge, die bei den Transfererlösen bei den Spielerberatern hängen bleiben, deren Handeln im Interesse ihrer Schützlinge oft durchaus angezweifelt werden darf. Hier ist leider zu vermuten, dass oft der Blick auf den eigenen Gewinn, das „Kasse machen“, im Vordergrund steht und Spieler die Clubs öfter wechseln, als das ihrer eigenen sportlichen Entwicklung zuträglich wäre.

Richtig problematisch wird es dann, wenn sich unter den großen Beratungsbüros kartellartige Strukturen bilden, die mit Absprachen unter der Hand die Transferzahlungen in die Höhe treiben. Der freie Markt aus Angebot und Nachfrage ist dann nachhaltig gestört und es entsteht eine Preisspirale, an der der Profifußball kein Interesse haben kann.

Ebenso muss den verschiedenen Investmentfirmen, welche sich an den Rechten der Spielertransfers beteiligen, ein Riegel vorgeschoben werden. Es darf nicht sein, dass sich Privatpersonen unter dem Deckmantel dieser Firmen die eigenen Taschen füllen und die Verbände die Augen verschließen!

Natürlich ist es in Ordnung und Teil des Wettbewerbes Fußball, wenn gute Spieler gute Gehälter erzielen und entsprechende Transfersummen kosten. Spieler sind (leider) auch eine Handelsware. Die Abartigkeiten, die hier aber in den letzten Jahren gewachsen sind, sind nicht Ausdruck eines gesunden Wettbewerbs.

5. Kader begrenzen

Durch aufgeblähte Spielerkader lagern die Vereine „Kapital“ auf Ihren Auswechselbänken. Manch ein Verein verpflichtet Spieler nur, damit diese nicht für die Konkurrenz auflaufen können und lässt sie dann auf der Bank oder Tribüne versauen. Vereine, die es sich leisten können, blähen ihre Kader künstlich auf. Dem Motto folgend „was ich habe hat schon mal kein anderer“. Das ist natürlich eine Strategie, gegen die Konkurrenten zu arbeiten. Ob sie sportlich ist, steht auf einem anderen Blatt.

Eine Begrenzung der Anzahl an Spielerleihen ist bereits geplant. Dies gilt es, auf die Reduzierung der Profikader auszuweiten Ein beliebiges Aufstocken mit Nachwuchskräften sollte dennoch jederzeit möglich sein, denn würde es rein um die Absicherung gegen Ausfälle gehen, spricht absolut nichts dagegen, Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen hochzuziehen. In diesem Fall zeugt ein großer Kader mit eigenen jungen Spielern von einer nachhaltigen und guten Nachwuchsarbeit. Dies gilt es in Zukunft vermehrt zu fördern.

Ein „Zusammenkauf“ von Profispielern „auf Halde“ ist grundsätzlich abzulehnen. Das wird nicht zuletzt den Spielern nicht gerecht, deren Entwicklung dadurch nachhaltig gestört wird.

Wir werden genauestens verfolgen, ob auf die eigenen Worten der Verbandsvertreter und von Funktionären, den Fußball ändern zu wollen, auch Taten folgen. Schluss mit Ausreden und Heraufbeschwören von Unmachbarkeitsszenarien. Wir erwarten eine lösungs- und keine problemorientierte Herangehensweise mit transparenten Arbeitsschritten.

Fanszenen Deutschlands im Mai 2020

Allgemein, DFB/DFL-Konflikt

Quarantäne für den Fußball – Geisterspiele sind keine Lösung!

Die Frage, wann und in welcher Form wieder Profifußball gespielt werden darf, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel diskutiert. In der nach wie vor teils unübersichtlichen gesellschaftlichen Situation wurden von verschiedenen Akteuren eine Vielzahl ethischer, epidemiologischer und anderer Argumente ins Feld geführt. Im Folgenden möchten wir uns, als bundesweiter Zusammenschluss der Fanszenen und mit Blick auf die DFL-Vollversammlung, zu dem Thema äußern:

Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.

Wir vertreten die klare Position, dass es keine Lex Bundesliga geben darf. Fußball hat in Deutschland eine herausgehobene Bedeutung, systemrelevant ist er jedoch ganz sicher nicht. Beschränkungen, die für vergleichbare Bereiche der Sport- und Unterhaltungsindustrie gelten, müssen auch im Fußball Anwendung finden. In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken. Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd. Ganz zu schweigen von der Praxis eines Fußballspiels mit Zweikämpfen, eines normalen Trainingsbetriebes in Zeiten von Versammlungsverboten und eines gemeinsamen Verfolgens potenzieller Geisterspiele durch Fans.

Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten.

Ganz offensichtlich hat der Profifußball viel tieferliegende Probleme. Ein System, in das in den letzten Jahren Geldsummen jenseits der Vorstellungskraft vieler Menschen geflossen sind, steht innerhalb eines Monats vor dem Kollaps. Der Erhalt der Strukturen ist vollkommen vom Fluss der Fernsehgelder abhängig, die Vereine existieren nur noch in totaler Abhängigkeit von den Rechteinhabern.

Die Frage, weshalb es trotz aller Millionen keinerlei Nachhaltigkeit im Profifußball zu geben scheint, wie die Strukturen und Vereine in Zukunft robuster und krisensicherer gemacht werden können, wurde zumindest öffentlich noch von keinem Funktionär gestellt. Das einzig kommunizierte Ziel ist ein möglichst schnelles ,,Weiter so!‘‘, das jedoch lediglich einer überschaubaren Zahl an Beteiligten weiterhin überragende Einkünfte garantiert. Das Gerede von zigtausenden Jobs halten wir schlicht in den meisten Fällen für einen Vorwand, weiterhin exorbitante Millioneneinkünfte für wenige extreme Profiteure zu sichern. Dies zeigt sich auch in der absoluten Untätigkeit des DFB, im Hinblick auf den Fußball unterhalb der 2. Bundesliga. Dass Geisterspiele hier viel stärkere Folgen hätten, als in den Ligen der DFL, wird ausgeblendet. Hauptsache das „Premiumprodukt“ kann weiterexistieren. Hier wird der DFB seiner Rolle nicht nur nicht gerecht, er zeigt auch wiederholt, wessen Interessen er vertritt.

Seit Jahren fordern Fans Reformen für eine gerechtere Verteilung der TV-Einnahmen und kritisieren die mangelnde Solidarität zwischen großen und kleinen Vereinen. Wir weisen auf Finanzexzesse, mangelnde Rücklagenbildung und die teils erpresserische Rolle von Spielerberatern hin. Die Gefahr der Abhängigkeit von einzelnen großen Geldgebern haben wir anhand von Beispielen wie 1860 München, Carl Zeiss Jena und anderen immer wieder aufgezeigt.

Spätestens jetzt ist es aller höchste Zeit, dass sich Fußballfunktionäre ernsthaft mit diesen Punkten auseinandersetzen. Die jetzige Herausforderung ist auch eine Chance: Die Verbände sollten diese Krise als solche begreifen und die Strukturen des modernen Fußballs grundlegend verändern. Es ist höchste Zeit!

In diesem Zusammenhang fordern wir:

Der aktuelle Plan der DFL, den Spielbetrieb im Mai in Form von Geisterspielen wieder aufzunehmen, darf nicht umgesetzt werden. Wir maßen uns nicht an, zu entscheiden, ab wann der Ball wieder rollen darf. In einer Situation, in der sich der Fußball auf diese Weise so dermaßen vom Rest der Gesellschaft entkoppeln würde, darf es jedoch nicht passieren.

Eine sachliche Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage muss forciert und eine Abkehr vom blinden Retten der TV-Gelder vollzogen werden. Auch ein möglicher Abbruch der Saison darf kein Tabu sein, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zulassen. In diesem Fall sollten nicht nur Horrorszenarien in Form von drohenden Insolvenzen skizziert werden, sondern Lösungsmöglichkeiten in Form von Förderdarlehen, erweiterten Insolvenzfristen und anderen Kriseninstrumenten, denen sich auch die restliche Wirtschaft stellt, diskutiert werden.

Eine kommende Lösung muss maximal solidarisch sein. Es darf unter den Vereinen keine Krisengewinner- und verlier geben. Die Schere zwischen ,,groß‘‘ und ,,klein‘‘ darf nicht noch weiter auseinandergehen. Ausdrücklich schließen wir damit auch die Vereine der dritten Liga und der Regionalligen mit ein, für die Geisterspiele ohnehin keine Option sind.

Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, muss jetzt beginnen. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände. Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben.

Die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt muss ein Ende haben!

Fanszenen Deutschlands im April 2020

Allgemein, Fahrten

Sonderzug zum letzten Auswärtsspiel nach Aue fällt aus

Hallo 96-Fans!

Wie es bereits vermutlich jeder von euch erahnen konnte, muss der geplante Sonderzug in dieser Saison nach Aue zum letzten Auswärtsspiel leider ausfallen.

Mit dem folgenden Formular habt ihr die Möglichkeit, euer Geld vollständig zurückerstattet zu bekommen, einen Teil davon oder den gesamten Betrag zu spenden.

Solltet ihr euch für eine Spende entscheiden, könnt ihr dies an einen der folgenden Empfänger tun oder aber auf zwei, drei oder alle vier aufteilen:

  • Förderung des Amateur- und Breitensports im Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V.
  • HANNOVEREINT – für zukünftige Kurvenaktivitäten
  • 96PLUS Gemeinsam Stark – Als Projekt der Hannoverschen Tafel kümmert sich die Kindertafel um Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen.
  • Yafes Kinderkrebshilfe e.V.
    Nach dem Tod Ihres Sohnes „Yafes“, welcher mit nur 6 Jahren an den Folgen des Krebses gestorben ist, wurde es für die Gründer zur Herzensangelegenheit und Hauptaufgabe, krebskranke Kinder und ihre Familien in der schweren Zeit der Behandlung, aber auch danach zu unterstützen. Die Hilfe wird ganz individuell gewährt. Weitere Informationen unter https://www.yafes-kinderkrebshilfe.de

Das ausgefüllte Formular mit der beigelegten Sonderzugfahrkarte sowie der Eintrittskarte müssen bis zum 30.04.2020 zurückgeschickt werden. Die entsprechende Adresse findet ihr direkt auf dem Formular. Ohne die Sonderzugfahrkarte und Eintrittskarte ist eine Rückerstattung ausgeschlossen.

Sollte das Formular bis zum 30.04.2020 nicht versendet werden, wird der komplette Betrag auf alle vier Spendenempfänger gleichermaßen aufgeteilt.

Hier geht’s zum Formular!

Schwarz-Weiß-Grüne Grüße & bleibt gesund!