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Organisierte Fanszene lehnt Derbybedingungen kategorisch ab

Moin 96er,

das Derby steht mal wieder vor der Tür und ist eigentlich Anlass für jeden 96er, dass die Herzen höherschlagen. In dieser Saison ist es aber leider anders. In einer über Monate von Populismus geprägten einseitigen Debatte der Innenpolitik, federführend durch Innenministerin Daniela Behrens, wird dieses Derby ohne die aktive Fanszene von Hannover 96 stattfinden.

Entgegen allen sachlich fundierten Einschätzungen von Fanprojekten, Vereinen und selbst der örtlichen Polizeien, hat das Niedersächsische Innenministerium mit Eintracht Braunschweig letzten Endes nach vielen erfolglosen Wochen ein Opfer gefunden, welches sich den Drohungen der Innenministerin gebeugt hat, um ein Maßnahmenpaket umzusetzen. Allein ein Konzept öffentlich „par ordre du mufti“ ohne die eigentlichen Beteiligten durchzudrücken offenbart, wessen Geistes Kind Daniela Behrens ist. In derart politisch aufgeheizten Zeiten ein Offenbarungseid der besonderen Art, den wir selbst einer SPD-Innenministerin nicht zugetraut hätten und der sich hoffentlich in aller Deutlichkeit rächen wird.

Die elementaren Grundpfeiler einer lebendigen Fankultur haben wir und viele andere Fankurven spätestens im Zuge der Covid19-Pandemie und im Rahmen des DFL-Investorendeals für uns wieder vergegenwärtigt. Und selbst diese sind für uns nur ein Mindestmaß davon und sprichwörtlich die letzten ‚Roten Linien‘, die nicht überschritten werden dürfen. Hierzu zählt für uns klar eine Beschneidung des ohnehin schon geringen Gästekontingents um 40%. Dadurch steht nur noch ein Kontingent von rund 1.200 Karten zur Verfügung, was somit weit entfernt von der 10%-Regel für Gästefans ist. Ebenso ist das Verbot von allen Fanmaterialien zur Umsetzung einer Choreo für uns im Rahmen eines Derbys nicht hinnehmbar. Von den voraussichtlich noch weiter ausufernden Sicherheitsmaßnahmen rund um den Spieltag sowie Einlasskontrollen unbekannten Ausmaßes ganz abzusehen, welche schon in den Jahren zuvor den Bogen überspannten. Es liegt uns fern, diesen beispiellosen Eingriff der Politik in die Fankultur unkommentiert zu akzeptieren und mitzugehen. Ganz im Gegenteil.

Nicht unerwähnt lassen möchten wir den bisherigen konstruktiven Austausch mit unserem Verein Hannover 96 in Hinblick auf die Aufarbeitung des letzten Derbys, als auch mit Ausblick auf die zukünftigen Partien. Wir sind davon überzeugt, dass hier ein valider und faktenbasierter Austausch mit allen Beteiligten jederzeit lösungsorientierter ist, als eine plumpe Erpressung durch die Innenpolitik. Wir werden uns dahingehend entgegen allen Rivalitäten innerhalb des Austauschs mit Hannover 96 für das Rückspiel bereits jetzt für eine Zulassung von Choreomaterialien und die Gewährung eines Gästekontingents von 10% einsetzen. Über etwaige Treffen, Demonstrationen und ein alternatives Spieltagsprogramm informieren wir Euch zu gegebener Zeit.

Hannovereint, 18.09.2024