Sehr geehrter Herr Dette,
sehr geehrter Herr Herter,
wie wir vernommen haben, haben Sie gestern einen Brief an die „Vertreterinnen und Vertreter der organisierten Fanszene von Hannover 96“ geschrieben. Darin behaupten Sie, dass Sie in den vergangenen Tagen versucht hätten, in direkten Austausch mit Vertretern der Fanszene zu kommen. Hierzu halten wir fest, dass weder dem fanszeneübergreifenden Bündnis „Hannovereint“ noch der Roten Kurve ein solcher Versuch bekannt geworden ist. Auch gab es keine Kontaktaufnahme über das Fanprojekt oder die Fanbeauftragten. Ihren gestrigen Brief und das Video haben wir nur auf Umwegen bzw. über die Öffentlichkeit erhalten. Es macht den Anschein, als würden Sie verlässliche Ansprechpartner in der Fanszene nicht kennen oder als hätten Sie sich hiermit nicht ausreichend auseinandergesetzt.
Für den Fall, dass Sie und Ihr Team am Sonnabend gewählt werden, sind wir gerne bereit, mit Ihnen in einen Dialog zu treten. Vorab möchten wir Ihnen aber mitteilen, dass sowohl für „Hannovereint“ als auch für die Rote Kurve die Achtung demokratischer Grundsätze im Verein keine verhandelbaren Punkte darstellen. Die Gräben zwischen Fanszene und Verein können nur geschlossen werden, wenn die Vergangenheit lückenlos aufgeklärt wird und Mitgliederbeschlüsse, v.a. die Abstimmung der Vereinsmitglieder zum Verkauf der Management GmbH, umgesetzt werden. In Ihrem Konzept, welches sich in vielen anderen Punkten erfreulicherweise am im Oktober 2018 vorgestellten Konzept von Pro Verein 1896 orientiert, lassen sich hierzu keinerlei Ausführungen finden. In Ihren bisherigen Veröffentlichungen werden diese Punkte ebenfalls nicht angesprochen. Selbst wenn sie stattdessen Wahlversprechen wie eine Übertragung von KGaA-Anteilen (oder in Zukunft möglicherweise Markenrechten) an den e.V. machen, so sind dies keine Punkte, die die tiefen Gräben zwischen Fanszene und Verein auch nur ansatzweise zuschütten können. Wir müssen somit davon ausgehen, dass Sie diese aus unserer Sicht elementaren Punkte inhaltlich nicht teilen und auch nicht angehen werden.
Wir empfehlen daher allen Mitgliedern, die Kandidaten Nathalie Wartmann, Jens Boldt, Lasse Gutsch, Carsten Linke und Ralf Nestler zu wählen. Bei diesen Kandidaten sowie Sebastian Kramer als designiertem Vorstandsvorsitzenden wissen wir, dass sie sich für die Mitgliederrechte und eine erfolgreiche, gemeinsame Zukunft des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. einsetzen werden. Dies haben sie uns erst kürzlich in persönlichen Gesprächen versichert und dafür standen sie schon in den vergangenen Jahren, als sich von Ihnen und Ihrem Team bedauerlicherweise niemand offen für eine Verbesserung des Verhältnisses und der Situation im Verein eingebracht hat. Die genannten Kandidaten stehen für den Neuanfang, der aus unserer Sicht unumgänglich ist. Wir wollen den Neuanfang!
Mit schwarz-weiß-grünen Grüßen
HANNOVEREINT & ROTE KURVE
P.S. Abschließend erlauben Sie uns noch einen kurzen Hinweis zu Ihrem Interview in der heutigen Presse: Sie behaupten, dass der Aufsichtsrat der KGaA über neue Investoren mitbestimmen kann. Hierbei wird jedoch leider verkannt, dass in den vergangenen 20 Jahren Investoren grundsätzlich in der S&S neu hinzugekommen sind bzw. ausgetauscht wurden. Ein Einfluss des KGaA-Aufsichtsrats auf die Investoren der S&S wäre uns daher neu. Sollte Ihre Aussage nicht der Tatsache entsprechen, so appellieren wir an einen transparenten Umgang mit der Angelegenheit und bitten um Offenlegung der Fakten.